«Wir wollen die Menschen kennen lernen, so wie sie sind»: Auch eine Chance für ADHS/ASS-Betroffene?

«Wir wollen die Menschen kennen lernen, so wie sie sind»: Auch eine Chance für ADHS/ASS-Betroffene?

Die Swisscom geht einen neuen Weg bei der Rekrutierung von Lernenden: Nicht die Dossiers und die Noten stehen im Vordergrund, sondern die Individualität der angehenden Lernenden. 

Noten und Dossiers sind laut Swisscom schwer vergleichbar zwischen Kantonen, Schulen und auch Lehrpersonen. Auch die Bewerbungsdossiers sind sehr unterschiedlich erstellt worden: viele ohne Hilfe, viele aber auch mit starker Unterstützung von beispielsweise Lehrpersonen und Eltern.

Ab August rücken Noten und Dossiers in den Hintergrund: Die Anmeldung für eine Lehrstelle erfolgt auf der Swisscom-Homepage. Danach werden allgemeine Fragen und Fragen in einem Videointerview beantwortet. Die Antworten werden dann nach definierten Kriterien von mindestens zwei Personen unabhängig voneinander ausgewertet. Passende Bewerbende erhalten dann eine Einladung zum nächsten Schritt, dem «Next Day».

Das ist sicher ein sehr innovativer Prozess: Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser etablieren wird. Ich hoffe aber auch, dass Bewerbende, welche vielleicht Mühe haben unter Zeitdruck Antworten zu geben bzw. passende Antworten zu finden, nicht frühzeitig «aussortiert» werden. Da denke ich vor allem an zukünftige Lernende mit ADHS, ASS (Autismus Spektrum Störung) oder auch einer Dyslexie. Daher wäre es interessant die Kriterien zu kennen, nach welchen selektiert wird.

Mehr Infos zu dem neuen Bewerbungsprozess der Swisscom gibt es in einem Video von Marc Marthaler (Leiter der Berufsbildung bei Swisscom) auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/posts/swisscomnews_neuer-bewerbungsprozess-für-lehrstellen-bei-activity-695...